Advent ist die Zeit, meinen Herrn und meinen Gott zu erkennen
Liebe Schwestern und Brüder in Jesus Christus!
Das Markusevangelium wurde in einem Kontext geschrieben, in dem die Christen wegen ihres Glaubens an Jesus verfolgt wurden. Ich habe das Markusevangelium im Rahmen meines Theologiestudiums studiert und erinnere mich noch gut daran, was der Professor lehrte. Er sagte, das ganze Evangelium gebe Antworten auf zwei wichtige Fragen. Die erste Frage ist: Wer ist Jesus? Sein Jünger Petrus antwortet: Du bist der Messias (Mk8,29). Wir müssen nun die Frage stellen? Wissen wir nur von Jesus oder kennen wir Jesus wirklich von Herzen? Wir wissen von Jesus, das heißt, wir haben über Jesus nur gehört oder gelesen. Aber kennen wir Jesus? Diese Antwort erhalten wir nur durch unsere persönliche Beziehung zu Jesus. Unser Glaube wächst in einem Prozess, indem wir vom Wissen über Jesus zum Kennen von Jesus übergehen.
Die zweite Frage lautet: Was für ein Messias ist Jesus? Jesus ist der leidende Messias. Schließlich im Kapitel 15, 39 bei Markus verkündet der Hauptmann: „wahrhaftig dieser Mensch war Gottes Sohn.” Hier findet die eigentliche Bekehrung statt. Er war auf der Seite der Feinde, die Jesus kreuzigen wollten. Aber als er den Tod Jesu am Kreuz sah, verkündete er, Jesus sei der Sohn Gottes und der verheißene Messias. Jesus von Nazareth, der Gekreuzigte, ist auferstanden (Mk 16,6). Wenn wir mit Jesus leben und sterben, werden wir mit unserem Erlöser auch auferstehen. Das ist unser Glaube und auch ein großer Trost für uns.
Für unsere Überlegungen: Wer ist dieses Kind in der Krippe? Können wir erkennen, dass dieses Kind unser Retter ist und wir zu ihm eine persönliche Beziehung haben? Können wir Jesus in anderen erkennen? (Matthäus 25,31-46).
Können wir die Gegenwart Jesu inmitten von Schwierigkeiten in unserem Leben erfahren und dem Herrn in unseren glücklichen Momenten danken?
Das Bild Gottes in Jesus offenbart sich in der Liebe und im Dienst. Welche Art von Gottesbild haben wir in unserem Leben? Sind wir bereit, die anderen zu lieben und ihnen zu dienen?
Ich wünsche Euch eine schöne Adventszeit und gesegnete Weihnachten!
Pfarrvikar Bijilal Thomas