Als Wehrkirche auf einer urzeitlichen Befestigungsanlage errichtet, war die Pfarrkirche St. Michael von einem Verteidigungsgraben und einem Wall umgeben. Auch ein unterirdischer Fluchtweg soll nach mündlichen Überlieferung von der Krypta weg bestanden haben. Geweiht ist die Kirche dem standhaften Erzengel Michael.
Eine ganze Reihe von Bauphasen, ist zu unterscheiden. Der ursprüngliche einfache romanische Grundriss zeigt ein rechteckiges Langhaus mit einem schmäleren Chorquadrat, über dem sich der mächtige Wehrturm erhebt. Daran schließt sich nach Osten eine halbkreisförmige Apsis. Noch in der Romanik wurde das Hauptschiff um eine Wehretage erhöht, die in friedlichen Zeiten Pilgern zum Übernachten diente. Ende des 13. Jhdt. Wurde nordöstlich eine Kapelle an- oder ausgebaut, die nun als Sakristei dient. Darunter befindet sich eine Krypta. In der Sakristei befindet sich spätromanische Fabeltierkapitelle, sowie im nördlichen Seitenschiff ein Fresko mit der Legende der Hl. Katharina von Alexandrien aus dem 14. Jhdt. Das südliche Seitenschiff wurde in der Gotik durch eine Apsis mit Kreuzrippen und floralen Kapitellen erweitert. Das steinerne Sakramentshäuschen aus der Renaissance befand sich ursprünglich beim Hauptaltar. Das Kruzifix auf diesem Seitenaltar stammt ebenfalls aus dem 16 Jhdt., das auf Holz bemalte Bild im Rokokorahmen zeigt die Mutter Gottes. Besonderheit ist das mit Flechtbandornamenten schön verzierte Glasfenster im ersten Joch des Mittelschiffs.
Nach der Brandschatzung durch die Schweden 1645, wurde die Ruine 1671 – 1674 nach einer Spendenaktion wieder aufgebaut und erweitert; die flache Holzdecke durch ein barockes Deckengewölbe ersetzt. Die wuchtigen Mauerpfeiler sind Reste der romanischen Außenmauern. 1679 wurde die Kirche, die auch in der Reformation immer katholisch geblieben ist, neu geweiht.
Während der Kirchenreform von Joseph II wurden die „pfarrlichen Funktionen“ auf die Blutkirche übertragen, weswegen sich der Taufstein noch immer in der unteren Kirche, und nicht in der Pfarrkirche befindet. 1760 wurde der barocke Hochaltar aus rotem Salzburger Marmor mit der Figur des Hl. Michael errichtet, die Vergoldung erfolgte 1869.
Die Steinkanzel, mit dem Relief von Christus, den vier Kirchenvätern, Engelsköpfen und Früchten, stand ursprünglich in der Blutkirche, dann beim Bründl, und seit der Renovierung 1936 am derzeitigen Platz.
Die Orgel an der Rückseite wurde 1762 – 1764 vom Wiener Orgelbaumeister Matthias Jeßwagner errichtet, verfügt über 18 Register, und ist noch im Originalzustand erhalten.
Über den Beichtstühlen hängen Bilder des Hl. Benedikt und seiner Schwester der Hl. Scholastika. Nach Dehio sollen sie aus der Schule des Kremser – Schmidt stammen.
Die Seelenwaage, ist als Reliefstein an einem Strebepfeiler der südlichen Außenseite der Apsis zu sehen. Aus der zweiten Hälfte des 13. Jhdt. Stammend, wird der Hl. Michael mit der Seelenwaage und dem Teufel gezeigt. Eine ähnlihce Darstellung aus dem Romanik ist bekannt aus der Biblia pauperum an der Apsis der Pfarrkirche Schöngrabern.