Manches wird in Zukunft anders zu gestalten sein. Nicht, weil das bisher Praktizierte „nicht korrekt“ oder „veraltet“ ist/war, sondern weil es – bedingt durch die neue Situation, z.B. aufgrund der personellen und zeitlichen Ressourcen – in der jetzigen Form nicht mehr weiterzuführen bzw. aufrechtzuerhalten sein wird.
8 Pfarren – ein Ziel
DIE ENTSTEHUNG UNSERES NEUEN PFARRVERBANDES
„…so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören“ Textreferenz Röm 12,1-6
Liebe Christinnen und Christen unserer acht Pfarren!
Laut des bischöflichen Dekrets geht mit 31. August 2022 die Ära des „Pfarrverbandes Zellerndorf“ zu Ende und gleichzeitig wird per 1. September 2022, mit Beginn des neuen Arbeitsjahres, ein neuer Pfarrverband gegründet.
Der Erzbischof hat mich, Jerome Ciceu, als Pfarrer mit der Leitung des Pfarrverbandes beauftragt. Die Kapläne Eduard Schretter und Jacob Chinthapalli sowie Diakon Herwig Greylinger werden mir dabei in der Seelsorge zur Seite stehen. Danke auch unseren Kaplänen Adrian Boboruta und Christian Farcas, die mit 31. August leider in andere Pfarren wechseln. Gott segne ihr weiteres Wirken.
Diese strukturelle Veränderung stellt einen Einschnitt für alle acht Pfarren dar und wirkt sich mehr oder weniger auf das pfarrliche Leben aus. Manches wird in Zukunft anders zu gestalten sein. Nicht, weil das bisher Praktizierte „nicht korrekt“ oder „veraltet“ ist/war, sondern weil es – bedingt durch die neue Situation, z.B. aufgrund der personellen und zeitlichen Ressourcen – in der jetzigen Form nicht mehr weiterzuführen bzw. aufrechtzuerhalten sein wird.
Durch die neue Sachlage verändern sich Gewohnheiten. Es heißt flexibler sein. Die Eigenständigkeit jeder Pfarre bleibt zwar gewahrt und doch heißt es nun verstärkt sich zu vernetzen – über den eigenen Kirchturm hinaus – denken.
Schlagend wird dies vorwiegend in puncto „Versorgung“. Wir zuständigen Priester können uns nicht „teilen“ bzw. überall gleichzeitig vor Ort sein. Hier ist ein Umdenken notwendig, Rücksichtnahme und Verständnis sind gefragt.
Die Grundsatzfrage wird lauten: Was ist ohne das Beisein eines Priesters bzw. Hauptamtlichen machbar? Was können/müssen/dürfen die Laien selber tun? Hinzu kommt die Frage nach der Neuorganisation diverser pastoraler Dienste, die früher ein Pfarrer in der Pfarrgemeinde innehatte und ausgeführt hat. Dabei liegt in Zukunft die Verantwortung verstärkt in den Händen der Pfarr- und Vermögensverwaltungsräte und aller Getauften in der Pfarre.
Unser Pfarrverband PULKAU-SCHRATTENTHAL-ZELLERNDORF wird von einem Pfarrer geleitet, mit zwei Kaplänen und einem Diakon. Wir betreuen acht Pfarren und sieben Filialen mit rund 4200 angemeldeten KatholikInnen in 15 Ortschaften. Wir freuen uns auf die Unterstützung durch 52 Pfarrgemeinderäte und 36 Vermögenverwaltungsräte sowie 24 MesnerInnen, 62 MinistrantInnen und 55 LektorInnen. Es gibt auch viele engagierte Menschen in unseren Pfarren, die im Kirchenchor singen, Theater für einen guten Zweck spielen, Flohmärkte organisieren und durchführen, Wortgottesdienste leiten, Kommunion spenden, die Vorbereitung der Erstkommunion und Firmung mitgestalten, Jungschar- und MinistrantInnengruppen leiten, als Mitglieder der KMB und KFB das Pfarrleben unterstützen, die Kirchen und Kapellen putzen oder sie für die Feste schmücken, Kurse, Bibelrunden, Anbetung und kontemplative Gebete organisieren, die Caritassammlung durchführen und vor allem viele betende Händen, die auf Gott und die Kirche nicht vergessen haben, auch wenn sie aufgrund ihrer Gebrechlichkeit das Haus nicht mehr verlassen können. Also, wir haben eine „Armee“ der Helferinnen und Helfer.
Euch ALLEN, die ihr die Kirche vor Ort gestaltet, ein HERZLICHES DANKESCHÖN und Vergelt’s Gott!
Beginnend vor 40 Jahren, unter der Leitung des damaligen Pfarrers von Zellerndorf, entstand in mehreren Etappen ein Pfarrverband aus fünf Pfarren. Es war die Pionierarbeit eines Seelsorgers mit Weitblick, die dann Schule in ganz Österreich gemacht hat. Es war ein Prozess, der durch einige gemeinsame Aktivitäten das Gefühl der Zusammengehörigkeit der Pfarren gestärkt hat. Der Pfarrer und Altdechant Franz Mantler, der damals im Auftrag von Kardinal Dr. Franz König die Zusammenführung der Pfarren gefördert hat, hat die Bereitschaft, eine pastorale und seelsorgliche Einheit zu schaffen, gelebt. Der Pfarrverband wurde ´de facto´ wie eine Pfarre mit Teilgemeinden geführt: Ein leitender Priester, ein gemeinsamer Pfarrkalender, eine Kanzlei und gemeinsame Sakramentsvorbereitung.
Für seinen Einsatz in unseren Pfarren um Zellerndorf sind wir ihm sehr dankbar und wir hoffen, dass der liebe Gott ihn noch lang unter uns hält, nicht zuletzt, weil er uns weiterhin eine große Hilfe ist.
„Wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt“
In der Zeit der Urkirche kamen die Gläubigen einer Gemeinde dort zusammen, wo die heilige Messe gefeiert wurde, unabhängig davon wie weit manche zu gehen oder zu fahren hatten. Die neutestamentlichen Schriften zeigen, dass die christlichen Gemeinden ständiger Veränderung ausgesetzt waren. Die Apostel bemühten sich sehr um die Einheit im Glauben, aber verwaltungsmäßig waren die Gemeinden damals riesig und lagen weit auseinander, deswegen gab es nicht regelmäßig und an gleichen Orten Gottesdienste. Die Laien, Frauen und Männer, sind nicht untätig geblieben, sie haben sich im Auftrag der Apostel um die Gemeinde gekümmert, Gebetkreise gegründet und sich karitativ betätigt (Diakonia). Die Apostelgeschichte ist voller Berichte darüber. Deswegen nennt sich auch der Diözesanentwicklungsprozess APG 2.1 (Apostelgeschichte 2.1), der mit dem Hirtenbrief unseres Diözesanbischofs, Kardinal Dr. Christoph Schönborn, im Jahre 2008 gestartet wurde.
Wir sehen und spüren, dass auch nach 2000 Jahren dieser Prozess der ständigen Veränderung der Kirche nicht aufgehört hat, und man kann wohl sagen, wir kehren zurück zum Ursprung.Weihbischof Helmut Krätzl hat im Jahre 1998 bei der Präsentation seines Buches „Im Sprung gehemmt“ prophezeit: „Wenn die Lage der Priesterberufungen sich so weiterentwickelt, kommt bald die Zeit, dass wir nicht jede kleine Gemeinde ‚bedienen‘ können.“
Was bedeutet das konkret für uns?
Rücksichtnahme, Toleranz und Einsicht! Gerade in diesen Zeiten der großen Veränderungen müssen wir Christinnen und Christen Einigkeit und Entschlossenheit in der Verkündigung des Glaubens an Jesus Christus zeigen. Es wird weniger heilige Messen geben, dafür von Laien geführte Wortgottesdienstfeiern und geführte Gebetsrunden. Es wird nicht jede gewünschte Feldmesse zu der gewünschten Uhrzeit abgehalten werden können, sondern mit allen anderen Pfarren harmonisiert werden müssen. Gemeinschaftsmessen pro politischer Gemeinde, wie es die Feuerwehren mit den Florianimessen bereits vorbildlich praktizieren, sind eine gute Lösung. Wir werden weiterhin versuchen, in den kleineren Pfarren alternierend Sonntagsmessen bzw. Vorabendmessen mit abgestimmten Beginnzeiten anzubieten, aber mindestens in jeder politischen Gemeinde je nach Anzahl der Gläubigen und KirchenbesucherInnen eine Sonntagsmesse feiern. Das Messprogramm zu Weihnachten und Ostern wird auch Veränderungen mit sich bringen. Beide Feste bieten eine Reihe von heiligen Messen, die auch wahlweise gemeinsam in einer Kirche der Großgemeinde abgehalten werden können. Hier gilt es offen und kreativ zu werden.
Wer Gottesnähe sucht, wer wirklich in der Gemeinschaft mit Ihm und mit der Kirche sein will, der findet den Weg zu Ihm.
Das Wichtigste in allem, unabhängig davon, was sich um uns in der Kirche und Gesellschaft ändert, ist unsere persönliche Beziehung zu Gott!
Einen hohen Stellenwert für uns Seelsorger haben weiterhin die Vorbereitungen auf die einzelnen Sakramente und die dazugehörigen liturgischen Feiern (Taufe, Erstkommunion, Firmung, Trauung), sowie die Spendung der Krankensalbung. Trotz der hohen Anzahl an heiligen Taufen in der letzten Zeit möchten wir auch in Zukunft einzeln vorbereiten und das Sakrament einzeln spenden.
Zu unserem christlichen Auftrag gehört auch, dass wir uns um die Alten, Kranken, Armen und Menschen am Rande der Gesellschaft in unseren Gemeinden kümmern. Ich weiß, dass viele ihre Zeit für ihre Nächsten opfern. Machen sie uns aufmerksam, wo das Klerusteam (Priester & Diakon) aktiver werden sollen und wo die Pfarrgemeinden helfen können.
Im Gebet und im Dienst verbunden
euer Pfarrer Jerome Ciceu
und das Klerusteam
Adresse des Pfarrverbandes:
Pfarramt Pulkau, Schottengasse 7, 3741 Pulkau
Tel. 02946-2232
Sie erreichen unsere Pfarrsekretärin Susanne Tröthan im
Pfarramt Pulkau: Montag 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr
Donnerstag 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Pfarrhof Zellerndorf: Montag 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Donnerstag 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr
Unsere Seelsorger sind jederzeit telefonisch und per Mail erreichbar!
Unsere Seelsorger