Die Orgel der Pfarrkirche Pulkau – St. Michael
Pulkau zählt zu jenen Gemeinden, die nördlich am weitesten vom Zentrum der Erzdiözese Wien entfernt ist. Von den zwei Kirchen erhebt sich die am Friedhof stehende Kirche St. Michael weit sichtbar über die Weinberge des Weinviertels. Der Kirchenbau hat gotische Wurzeln und vor nicht allzu langer Zeit eine umfassende und gelungene Restaurierung erfahren. Im schlichten dreischiffigen Innenraum bildet dem Altar die große Jeßwagner- Orgel aus dem Jahr 1762 ein kräftiges und prächtiges Gegenüber.
Der Südmährische Orgelbauer Mathias Jeßwagner stammte aus Taßwitz in Südmähren und hatte schon zu seiner Zeit einen guten Ruf. Er verfertigte mit ein mechanisches Instrument beachtlichen 22 Registern. Und damit ist ihm ein optisches Meisterwerk gelungen, dessen Prospektfelder, Schleierbretter, Zierrat und Schnitzornamenten sich nicht nur zu einer harmonischen Einheit zusammenfügen, sondern die Gestaltung erstreckt sich sogar bis unter das Brüstungspositiv, wo das Werk wie in einer Weinwurzel zusammenläuft. Ein Harmoniebogen, der allein schon optisch eine Verbindung von den luftigen Himmelshöhen zum dem festen steinigen Erdboden herstellt.
Mathias Jeßwagner, gebaut um 1762
Zwei Manuale (C – c3 / 45 Töne) und Pedal (C – a / 12 Töne); mechanische Schleifladen; 22 Register
Hauptwerk (C – c3) Positiv (C – c3) Pedal (C – a)
1. Principal 8′ 11. Copel 8’
18. Subbass 16’
(offen)
2. Quintadena 8′ 12. Principal 4’
19. Subbass 16’
(gedackt)
3. Salicional 8′ 13. Flöte 4’
20. Octavbass 8
4. Waldflöte 8′ 14. Dulciana 4′ 21. Quintbass 5 1/2′
5. Octav 4′ 15. Octav 2’
22. Posaunbass 8′
6. Portunflöte 4’
8. Octav 2
16. Quint 1 1/2′
7. Quint major 3′ 17. Mixtur 1′
9. Quint minor 1 1/2′
10. Mixtur 2
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Schiebekoppel Pos. – HW
HW – Ped.